Mittwoch, 23.08.2017

 

Um 08:22 Uhr weckte mich Sabine ziemlich deutlich: „Wir haben verschlafen!“ Ach was – zwar wollten wir eigentlich um 8 Uhr fahren, aber 9 Uhr reichte sicher auch noch. Wir mussten bis 10:45 Uhr nur 60 Kilometer zur Fähre zurücklegen.

Ist mir schon seit Jahren nicht mehr passiert, nach sechs wach zu werden, mhh.

 

Jeder schnell einen Kaffee, dann ging’s ohne Frühstück los. Die Zeit zum Brötchenaufbacken haben wir uns gespart. Dabei hatten wir uns im letzten Jahr doch so einen tollen 45-Euro-Mini-Backofen zugelegt, der schon in den vergangenen drei Urlauben echt gute Ergebnisse gebracht hat.

 

Wieder schönes Wetter, Sonnenschein. Ins Navi habe ich unser nächstes Ziel eingegeben, den Tanner Farm Park bei Marden südlich von Maidstone. Die Frage, ob Fähren vermieden werden sollten, habe ich natürlich mit „Nein“ beantwortet und deshalb angenommen, der Weg führe über den Fährhafen. Verdächtig war mir unterwegs, dass das erste Etappenziel in Calais nun 80 Kilometer entfernt sein soll. Google Maps hatte von 60 Kilometern gesprochen. Als das Navi uns kurz vor Calais noch 6 Kilometer geradeaus schicken wollte, wir aber die Ausfahrt zum Fährhafen sahen, entschieden wir uns gegen die Empfehlung, folgten der Beschilderung und bogen ab. Auf dem tatsächlich nur noch kurzen Weg bis zum Ferryport forderte uns die freundliche Lügnerin immer wieder auf umzukehren. Ich denke, wir sollten durch den Eurotunnel gelotst werden, den das TomTom möglicherweise auch als „Fähre“ bezeichnet.

 

 

Am Fährterminal stand in der Parallelspur vor uns ein Wohnmobil mit einem ziemlich gemeinen Spruch am Heck:

 

 

 

Das wird doch niemand absichtlich machen … , … oder ?!?

 

 

 

 

 

 

Die 75minütige Überfahrt gestaltete sich entspannt.

 

 

 

 

 

 

Die typischen Kreidefelsen der englischen Südküste und der Hafen von Dover waren schnell erreicht.

 

 

 

Drüben angekommen, wollte der Himmel unser Vorurteil über britisches Wetter nicht enttäuschen und zog sich zu.

 

 

 

Immerhin lachte die Sonne von der Lkw-Rückwand vor uns. Und wir kamen trockenen Reifens zu unserem ersten Campingplatz, dem Tanner Farm Park bei Marden südlich von Maidstone. (Wie wir rückblickend wissen, war die Bewölkung nur britischer Humor. Schon nachmittags schien die Sonne wieder und hielt dann tagelang tapfer durch.)

 

 

 

Tanner Farm Park ist ein weitläufiger sauberer Platz mit großzügigen Stellplätzen.

 

 

 

Die Sanitäranlagen waren im Wesentlichen okay. Duschen funktioniert ohne Münzen. Allerdings wird nur einmal am Tag gereinigt.

 

 

 

Schnell hatten wir den Wohnwagen aufgestellt. Auf den Aufbau des Reisevorzelts haben wir verzichtet, weil wir nur zwei Nächte blieben und an dem Tag dazwischen ohnehin unterwegs waren. Schon tauchte auch die Sonne wieder auf und nötigte mich zu einem Päuschen. 

 

 

 

Aber für Feif pih Äm (5 p.m. = 17 Uhr) waren wir mit Sheila und Steve, unseren Freunden aus dem englischen Bitter-Club, verabredet, die 17 Kilometer weiter in Maidstone wohnen. Das erinnerte uns daran, die Zeit zurück zu stellen. Die Briten machen die Sommerzeit nicht mit.

 

 

 

Neben seinem Bitter SC fährt Steve im Alltag einen neuwertigen Monza GSE mit seinem Wunsch-kennzeichen MON 2A. Er hat ein ganzes Zimmer voll nur mit Opel- und Bitterschätzen und –Zeitschriften – einfach toll.

 

 

 

Die beiden zeigten uns ihr Städtchen mit den charmanten alten Ecken.

 

Nach einem Besuch beim örtlichen Griechen (so naja, Pommes und Rumpsteak wurden von Essig unterwandert, der aus dem beigelegten Salat lief, separater Teller wäre besser gewesen, Sabine war mit ihren zehn Hähnchenflügeln zufrieden) und noch einem anschließenden kurzen Pläuschchen bei Sheila und Steve zu Hause waren wir dann um kurz vor 23 Uhr wieder auf dem Campingplatz.

 

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